18.04.2025
Warum Unterstützung durch die Eltern der Schlüssel zum Lernerfolg Ihres Kindes ist.
Fällt es Ihnen schwer, Ihr Kind beim Lernen zu unterstützen? Sie sind nicht allein. Erfahren Sie, warum Ihre Unterstützung entscheidend für den Lernerfolg Ihres Kindes ist – und wie Sie dabei helfen können, ohne Druck auszuüben.
Die unterschätzte Kraft elterlicher Unterstützung
Es ist verständlich, dass Eltern sich zurückhalten möchten, wenn Lernen für ihr Kind schwierig ist. Doch Studien belegen, dass Ihre Unterstützung für den Lernerfolg entscheidend ist. Beispielsweise hat eine Analyse von 448 Studien mit insgesamt mehr als 480.000 Familien ergeben, dass sich die elterliche Beteiligung positiv für den Bildungserfolg ihrer Kinder auswirkt. Dazu zählt gemeinsames Lesen, das Schaffen einer lernförderlichen Umgebung zu Hause – aber auch gemeinsame Ausflüge in Museen oder Bibliotheken.
Was hilft – und was nicht?
Doch nicht jede Unterstützung durch die Eltern ist für die Kinder beim Lernen gleich wirksam. Laut einer Studie der Technischen Universität München (erstmals 2021 veröffentlicht) kann die Hilfe kontraproduktiv sein, wenn sie kontrollierend wirkt oder zu Druck führt. Kinder entwickeln dann eine positive Einstellung zum Lernen, wenn sie ermutigt werden, selbstständig zu arbeiten und eigene Lösungswege zu finden. Eltern sollten daher eher als Begleiter auftreten, eine Struktur bieten und eine lernfreundliche Atmosphäre schaffen.
Die Bedeutung von Vorbildern
Ihr eigenes Verhalten und Ihre Einstellung zum Lernen haben einen großen Einfluss auf Ihr Kind. Eine Studie des Hector-Instituts für Empirische Bildungsforschung zeigt, dass Kinder von Eltern, die ein hohes Interesse an Mathematik haben und ihre eigenen Fähigkeiten in diesem Bereich schätzen, bessere Leistungen in diesem Fach erzielen. Das Interesse und die Motivation der Eltern wirken sich also direkt auf die Lernbereitschaft und den Erfolg ihrer Kinder aus.
Praktische Tipps für Ihre Unterstützung
- Leben Sie einen positiven Umgang mit Fehlern vor
Fehler zu machen ist nichts Schlimmes! Vor allem nicht, wenn man etwas übt, oder noch Schüler ist. Leider gehen die Schulen anders vor: Sie finden und zählen die Fehler der Schüler – statt im Diktat beispielsweise auch die richtig geschriebenen Wörter zu zählen. Aus Fehlern lernt man, das stimmt tatsächlich. - Loben Sie Ihr Kind ausgiebig
Am besten verknüpft das Gehirn ein Lob direkt mit dem lobenswerten Verhalten, wenn es unmittelbar gleichzeitig ausgesprochen wird. - Setzen sie auf realistische Erwartungen
Loben Sie nicht nur fehlerfreies Arbeiten, sondern beispielsweise auch für Anstrengung, Ordnung, Ausdauer, eine positive Einstellung zum Lernen und so weiter. - Sorgen Sie für Oxytocin beim Lernen
Loben schüttet außerdem Oxytocin (ja, genau, das Kuschelhormon) aus. Das mindert Stress und erhöht die Konzentrationsfähigkeit. Zuwendung, Blick- und Körperkontakt lassen übrigens auch Oxytocin entstehen. - Unterstützen Sie strukturiertes Arbeiten
Trainieren Sie mit Ihrem Kind, dass die Hausaufgaben immer gleich ablaufen: Erst überlegen, was zu tun ist, alles bereitlegen, die Aufgabe gut durchlesen und dann starten. Das gibt Sicherheit, die Ihr Kind dann auch in Prüfungen abrufen kann. - Schaffen Sie eine lernfreundliche Umgebung
Ein ruhiger, gut organisierter Arbeitsplatz ohne Ablenkungen unterstützt konzentriertes Arbeiten. - Zeigen Sie Interesse
Sprechen Sie mit Ihrem Kind über seine Schulfächer und Interessen, um eine positive Einstellung zum Lernen zu fördern. - Fördern Sie die Selbstständigkeit
Geben Sie Ihrem Kind die Möglichkeit, in seinem Tempo zu arbeiten. Ermöglichen Sie dadurch, dass der Impuls zu starten, von Ihrem Kind kommt. Loben Sie das dann ausgiebig.
Text: Andrea Ertl
Foto: Andrea Piacquadio auf Pexels